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Fr

02

Mär

2012

Schulfotos

Ich hab vor kurzem von meinem Klassenlehrer eine CD mit Fotos bekommen, jetzt kann ich euch endlich auch ein paar Bilder  aus der Schule zeigen.:)

 

 

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Di

24

Jan

2012

Makar Sankranta

In Indien gibt es irgendwie wirklich ein Festival für alles, sogar eins zum Drachensteigenlassen, Makar Sankranta. Ich habe das Festival bei Ankita verbracht (meine beste indische Freundin), zusammen mit drei vom Student House.

Ein indischer Drachen sieht so aus:

Erst muss man zwei kleine Löcher in das dünne Papier machen, dann eine Schnur dadurch fädeln und festknoten und diese dann an eine lange Schnur knoten, die auf einer großen Rolle aufgerollt ist. Am besten ist es wenn ein zweiter diese Rolle hält und mit der Spitze auf die Person zeigt, die den Drachen steigen lässt.

Wenn man die Schnur eines anderen Drachens schneidet muss man laut schreien.Das passiert recht oft, weil so viele Leute Drachen steigen lassen, und klang recht seltsam, ich dachte erst, ein großer Affe wäre auf dem Dach und würde diese Geräusche machen. Affen waren zwar auch da, das Schreien kam aber von Ankitas Onkel..

 

Ich hab versucht, einen Drachen in die Luft zu bekommen, aber das ist gar nicht so einfach, deswegen hat Ankitas Vater das für mich gemacht und ich hab den Drachen dann nur gehalten, als er oben war.

Hier habe ich versucht, einen kleinen Mini-Drachen steigen zu lassen, hat aber auch nicht so ganz geklappt..

In Jaipur wird das Festival von besonders vielen gefeiert (Ankitas Verwandte waren deshalb extra aus Pushkar gekommen) und so war den ganzen Tag der gesamte Himmel voll mit hunderten Drachen, das sah sehr schön aus. :)

Ich hab versucht es zu fotografieren, man sieht es auf den Fotos aber nicht so gut.. Die ganzen schwarzen Punkte sind nicht Dreck, sondern Drachen..

Wie fast immer, wenn wir Ankita besuchen, haben wir Musik auf dem Dach gehabt und alle haben dazu getanzt. Außerdem gab es supergutes Essen, Ankitas Mutter kann von allen indischen Gastmüttern einfach am besten kochen. :)

 

Die anderen sind am späten Nachmittag gegangen, ich bin aber zum Übernachten geblieben.

 

Am nächsten Tag waren immer noch sehr viele Drachen am Himmel. Und viele haben sich in den Bäumen und Stromnetzen verfangen, die sahen dadurch sehr hübsch aus..

 

Was ich außerdem noch schön fand war, dasss wirklich jeder das Festival feiert, kleine Kinder und alte Männer, Rajputs (sowas wie Prinzen) und Straßenkinder. :)

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Mo

16

Jan

2012

Mumbai

Es ist vier Uhr morgens. Zweiter Januar. Heißt, wir alle sind noch nicht so ganz ausgeschlafen, Silvester war lang und diese Nacht kurz. Der Van, der uns nach Kota bringen soll steht vor der Tür und wir schlafen alle sofort wieder ein, sobald das Auto losfährt. Die sieben Stunden Fahrt sind deswegen dann gar nicht mal so lang. Wir sind zu fünft( ich, meine Roomies und ein Junge) plus unser Guide und der Fahrer. In Kota steigen wir um in den Zug, der ist auch fast pünktlich (=anderthalb Stunden zu spät). Als wir nach Goa gefahren sind, waren wir in der ersten Klasse, die war diesmal aber voll. Zweite Klasse war kalt in der Nacht mit mehr Menschen die weniger Englisch konnten. Außerdem kamen zwischendurch auch mal ein paar Bettler und Transsexuelle herein und wollten Geld haben.. Sonst war es aber genau wie in nach Goa: Chaiwalas (Teeverkäufer), die mit großen Kannen durch den Zug laufen und „Chai, Chai, Chai“ rufen, Betten, zum runterklappen die extrem wackelig aussehen, aber dann recht stabil sind und viel Zeit zum Reden, Musik hören, lesen, schlafen und was man noch so macht wenn man 18 Stunden in einem Zug reist.

 

Am nächsten Morgen sind wir dann endlich in Mumbai angekommen und wurden von einem Auto des Hotels abgeholt. Erstmal sah es dort nicht viel anders aus, als in Jaipur, aber nach und nach dann sind mir doch eine ganze Menge Unterschiede aufgefallen. Also erstmal die STRASSEN, die sind unglaublich glatt und haben nicht alle zwei Meter ein neues Schlagloch oder so unsinnige Geschwindigkeitsblocker.

Natürlich auch nicht überall, aber zumindest da, wo wir meistens langgefahren sind. Dasselbe gilt für den Müll, in manchen Ecken war es genauso dreckig wie in Jaipur auch, aber dann ganz oft auch fast schon wie in Deutschland, eine komplette Straße ohne sichtbaren Müll.. Und ich habe zum ersten Mal seit ich in Indien bin eine Müllabfuhr gesehen. In Jaipur habe Müll schon auch einfach mal aus dem Autofenster geworfen (am Anfang haben mich meine Gastfamilien immer dazu überreden müssen..), aber bei so sauberen Straßen ist mein europäisches Umweltbewusstsein zurückgekommen und ich habe wieder nach Mülleimern gesucht.

Die Häuser sehen auch anders aus.. Durchschnittliche Häuser in Jaipur sehen meistens ungefähr so aus: (hab grad nur das Diwali-Foto)

In Mumbai sahen viele so aus:

Sind jetzt vielleicht nicht die allerbesten Fotos für einen Vergleich, weil das obere Foto glaube ich aus einer etwas Reicheren Gegend kommt, ansonsten sieht man den Unterschied aber glaube ich ganz gut.

Und dann gibt es noch die Gebäude aus der Kolonialzeit im britischen Baustil, die fand ich voll schön.

Einige kombinieren indischen Baustil mit britischem, wie zum Beispiel dieses Museum, in dem wir waren, das islamische Zwiebeltürme hat:

So, was ist noch anders.. Es gibt diese coolen Taxis, die wie Tuk-Tuks in schwarz-gelb lackiert sind:

Auch die Leute sind anders, zumindest die reicheren, verwestlichteren, die man in den Shoppingmalls findet. In Jaipur sind Mädchen mit Shorts, die mehr als fünf Zentimeter der Oberschenkel zeigen eine absolute Seltenheit, in Mumbai nicht ganz so sehr. Erwachsene, verheiratete Frauen in Jaipur tragen in Jaipur alle Saris oder zumindest Salwar Kameez, in Mumbai habe ich einige Frauen in mittlerem alter gesehen, die westliche Kleidung anhatten. Aber das beides bezieht sich jetzt halt auf die reicheren Inder, und von denen auch lange nicht alle, aber eben sehr viel mehr als in Jaipur.

Außerdem ist es weniger Tabu, Liebe in der Öffentlichkeit zu zeigen. Während ich in Jaipur seit ich hier bin unter zehn händchenhaltende Pärchen gesehen habe, haben im Mumbai viele Pärchen engumschlungen am Marine Drive gesessen und einige haben sich sogar geküsst, dass währe in Jaipur glaube ich wirklich undenkbar.

 

 

 

Soviel zu den Unterschieden.. Was haben wir sonst noch so gemacht? Wir waren shoppen in der Phoenixmall, die sehr groß ist und viele internationale Marken hat (also genauso ist wie ein normales Einkaufszentrum in Deutschland). Wobei ich so schlau war und dachte, meine ATM-Card verloren zu haben und meine Eltern angerufen habe, um sie zu sperren, sie danach aber doch gefunden habe. Wirklich viel kaufen konnte ich deswegen nicht, die anderen haben dafür aber umso mehr eingekauft, wobei zwei extra ihre Eltern anrufen mussten, weil ihr Konto komplett leer war. ;)

Dann haben wir nach einer kleinen Sightseeingtour eine Bootsfahrt vom Gateway Of India zu der Elephanta Island gemacht, eine Insel mit Höhlen des Weltkulturerbens, in denen in Stein gehauene Götterbilder waren.

Zweimal waren wir im Hard Rock Café Mumbai, da gab es Beef Burger (das ist in Indien sonst ein totales Tabu, weil Kühe ja nun mal heilig sind), die T-shirts haben nur ein Viertel von dem gekostet, was sie in Deutschland kosten und beim zweiten Mal gab es eine Liveband.

Außerdem haben wir noch die Moschee Haji Ali Dargah besucht, die auf einer kleinen Insel liegt und man erst mal über eine Art langen Steg laufen musste.  Am Eid-Festival durfte ich als Mädchen ja die Moschee nicht betreten, hier war es aber erlaubt, allerdings durften Frauen sie nur von der einen Seite betreten.

Davon, dass Mumbai über 12 Millionen Einwohner hat, habe ich übrigens gar nicht so viel mitbekommen. Der Verkehr war zur Rush Hour zwar schon sehr langsam, aber das kann er ja auch in Hannover sein, aber ansonsten war es jetzt nicht so eine Wimmel-Stadt, wie ich erwartet hatte.

Außerdem lebt mehr als die Hälfte von Mumbais Bevölkerung in Slums, ich habe nur einmal kurz aus dem Autofenster eine größeres Slumgebiet gesehen, sonst habe ich davon aber auch nicht so viel mitbekommen. Oder es fällt mir vielleicht auch schon nicht mehr so auf..

 

Am Samstag sind wir dann wieder nach Hause gefahren. In Kota hatten wir eigentlich vor, die Familie von meiner Schulfreundin Ankita zu treffen, bei der wir letzten Monat für fünf Tage wegen einer Hochzeit zu Besuch waren, aber wie das mit indischen Plänen oft der Fall ist, man sollte sich nicht wundern, wenn kurz vorher abgesagt wird. Und mir ist aufgefallen, dass ich vorher genau das tatsächlich erwartet habe (was dann auch passiert ist), also habe ich mich schon echt daran gewöhnt..

 

Spät abends sind wir in Jaipur angekommen und haben Sangeeta überreden können, dass wir am nächsten Tag nicht zur Schule mussten. ;)

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Do

03

Nov

2011

Diwali

Diwali ist Indiens größtes Festival, etwa so wichtig wie bei uns Weihnachten. Es ist das Lieblingsfest von den meisten Indern und alle haben sich schon Wochen vorher darauf gefreut.

Außerdem gibt es eine ganze Woche frei. Deshalb konnten wir auch in eine Gastfamilie, obwohl es kein Wochenende war.

Ich bin zu Surbhie, einer Freundin aus meiner Klasse gekommen. Gleich am Anfang hat sie mich ganz besorgt gefragt, ob ich denn bei ihr leben könnte für die drei Tage, weil sie nicht so reich sind und so. Ihre Wohnung war auch wirklich eher klein, aber das war natürlich kein Problem und die Familie war total nett und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Aufs Geld kommt es ja schließlich nicht an..

Am Tag vor Diwali, der Choti (=kleines) Diwali genannt wird haben wir zuerst ein indisches Brettspiel gespielt, das wie Billard ist, nur mit Fingerschnipsen und Mühlesteinen (weiß leider den Namen nicht mehr). Ich war zwar ziemlich schlecht, aber es hat Spaß gemacht.

Danach habe ich von Surbhies Schwester Neha Henna aufgemalt bekommen, das machen indischen Frauen vor jedem Festival, also auch vor Diwali. Und Neha konnte aus auch ziemlich gut.

Die Nachbarschaft sah wunderschön aus, weil an Diwali nämlich jedes Haus Lichterketten aufhängt. Wie bei uns an Weihnachten, nur bunter und viel mehr. Das Ganze wird gemacht, weil an Diwali gefeiert wird, das Rama, nachdem er Ravana getötet hat, mit seiner Frau Sita zurück in seinen Heimatort Ayodhya kommt, in welchem die Leute ihm Lichter anzünden, um ihn den weg zu zeigen. Deswegen heißt es auch Diwali, was „Anordnung von Licht“ bedeuted und wird auch oft als „Fest der Lichter“ bezeichnet.

Danach sind wir Diwali-Shoppen gegangen. Das Einkauszentrum hatte auch beeindruckende Lichter-Dekorationen. (Obwohl man das jetzt auf diesem Foto gar nicht mal so richtig sieht)

Weil ich für mein indisches Kleid noch keine Schuhe hatte, hat meine Familie mir welche gekauft. Das war nicht ganz so leicht, weil meine Gastschwester einen etwas anderen Geschmack als ich hatte und mir zuerst durchsichtige Plastik-Ballerinas mit giftgrünen Glitzerkreisen kaufen wollte.. Aber dann haben wir doch noch welche gefunden und ich habe außerdem noch Ohrringe und Armreifen bekommen.

 

Wieder zuhause haben wir eine Karanji, eine typische indische Diwali-Süßigkeit gemacht. Die haben eine Kokosfüllung und sehen vor dem frittieren aus wie Ravioli.

 

Am nächsten Morgen hat mich Surbhie mit „Happy Diwali“ geweckt und es gab besonders gutes Frühstück mit Früchten und so. Wie in vielen Familien haben wir übrigens immer auf dem Boden gegessen, weil es keinen Esstisch gibt. Außerdem isst nie die ganze Familie zusammen, weil die Mutter immer hin und her läuft und ständig neues Essen auf die Teller von allen schaufeln möchte ( egal wie heftig diejenigen protestieren ) und isst erst danach. Finde ich irgendwie seltsam, zumindest für ein Familienfest wie Diwali hätte ich gedacht, das man zusammen isst..

 

Dann hat die Familie die Wohnung aufgeräumt und neue Bezüge über alle Kissen und Matten gezogen, das ist so üblich für Diwali.

Sonst haben wir eigentlich nicht so viel gemacht, außer zwischendurch noch Surbhies Onkel besucht..

 

Erst am Abend wurde es dann wieder spannend. Wir sind in die Altstadtgefahren, zum Bazaar. Der war zwar zwar total überfüllt, aber sah echt toll aus.

Nachdem wir zurück nach Hause gefahren sind, haben wir uns alle für das Fest fertig gemacht. Ich habe mein indisches Kleid angezogen und meine Gastschwestern westliche Kleider. Oder zumindest das, was sie unter westlich verstehen.. Ihre Cousine hatte ein lila Prinzessinenkleid an und hat das als Western Dress bezeichnet...

Dann haben wir einen Teller mit Diyas, den kleinen Diwali-Öllampen vorbereitet, um damit in der Nachbarschaft umherzulaufen. Bei jeder Tür in der Straße haben wir „Happy Diwali“ gerufen und gewartet, ob die Person rauskommt, wenn nicht haben wir das brennende Öllicht vor die Haustür gestellt, wo meistens schon mehrere davon standen. Wenn die Nachbarn rauskamen wurde ich allen als „German Friend“ vorgestellt und meine Gasteltern haben sich noch mit denen unterhalten.

 

Danach war Zeit zum Anbeten der Götter. Die Familie hatte einen extra Raum dafür, wo viele Götterbilder aufgestellt waren. Mein Gastbruder hatte vorher schon fleißig Silbermünzen geschrubbt, die dann auf einen Teller gelegt wurden. Dann wurde die Haustür geöffnet, weil an Diwali nämlich Lakschmi angebetet wird (die Göttin des Geldes) und die muss ja auch irgendwie reinkommen.

Dann hat sich die ganze Familie in den Raum gesetzt und angefangen zu singen, mit einer kleinen Glocke zu läuten, und zu klatschen.

Und dann kam der wichtigste – und für mich seltsamste – Teil: eine Schale mit brennendem Kuhdung wurde umhergeschwungen und angebetet.

Das ist mal Heilige Scheiße! ;D

Am Tag nach Diwali wird übrigens von vielen Familien vor dem Haus eine Götterfigur geformt und dekoriert – ebenfalls aus Kuhscheiße.

 

 

Danach sind wir nach draußen gegangen, um Knaller und Raketen anzuzünden, was dann so ziemlich wie bei uns an Silvester war. Nur dass indische Knallfrösche irgendwie sehr viel lauter und greller sind und mein Gastvater sehr viel mehr besorgter war, das mir etwas passieren könnte und vor jedem noch so kleinen Böller immer wieder gesagt hat: „Burn slowly, SLOWLY. And then RUN, fast, FAST!!“..

 

Mir ist aber natürlich nichts passiert und um 2 Uhr oder so sind wir dann irgendwann ins Bett gegangen.

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Mo

31

Okt

2011

Winteruniform

Jetzt nach Diwali (darüber schreib ich noch) haben wir schon unsere Winteruniformen, was bei Temperaturen um die 30° natürlich sehr dringend gebraucht wird.^^

Aber heute morgen war es echt kalt, deswegen war ich froh, dass wir heute losgegegangen sind, um die neuen Uniformen zu kaufen. Und mir gefällt sie eigentlich auch ganz gut, so im Vergleich zu anderen indischen Uniformen.

Sie besteht aus einem karrierten Rock, einem langärmlichen weißen Shirt, einem blauen Pullunder und blaue Kniestrümpfe.

Ja und dann gehört da noch diese wunderbare Schleife dazu:

Die Schleife finden die meisten Mädchen zu albern und ziehen sie deswegen nicht an. Das ist zwar eigentlich nicht erlaubt, aber kein Lehrer scheint ernsthaft was dagegen zu haben. Nur für die Assemblies ziehen die dann alle an, wurde mir gesagt.

Und einige Mädchen ziehen die rote Krawatte der Jungs an, deswegen habe ich mir auch mal eine gekauft. Aber ich muss erstmal lernen die zu binden, deswegen gibts noch kein Foto davon..

Den Pollunder müssen wir übrigens nicht anziehen, wenn es jetzt also noch zu warm ist können wir auch nur das Shirt anziehen.

Und wenn es zu kalt wird, dann haben wir auch noch einen Blazer...

Als ich die Uniform im Student House anhatte, waren die Meinungen von den anderen recht unterschiedlich.. Meine Freundinnen aus meinem Zimmer fanden es gut und Isi würde am liebsten nur für die Uniformen die Schule wechseln und hätte sich beinahe auch den Rock gekauft. Aber die anderen im Student House haben gelacht, fanden es albern und haben mich bemitleidet.. :P

Also, was denkt ihr alle so darüber??

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Do

06

Okt

2011

Dussehra

Im Hindu-Epos Ramayana entführt der zehnköpfigen Dämonenkönig Ravana Sita, die Ehefrau von Rama, dem göttlichen Helden des Epos.

Um Sita zu befreien kämpfte Ramas Bruder Lakshmana mit einer Affenarmee einen zehn Tage langen Kampf. Währendessen betete Rama neun Tage lang.

Am zehnten Tag schoss er einen Pfeil in Ravanas Nabel, in dem der Nektar der Unsterblichkeit in einem Gefäß aufbewahrt war. Der Nektar floss heraus und Ravana war nicht mehr unbesiegbar – Rama konnte ihn umbringen.

Außerdem wurde noch ein Bruder und ein Sohn von Ravana getötet.

 

Dusshera ist das Fest, an dem dieser Triumph von Gut über Böse gefeiert wird.

Wir wurden heute Abend eingeladen, dieses Fest in unserer Nachbarschaft zu feiern.

Es waren drei große Statuen aufgebaut, die Ravana und dessen Sohn und Bruder darstellen.

Es waren mehrere hundert Leute da und es gab Essstände und eine Hüpfburg und Karussels für Kinder. Eine ganze Zeit lang haben verschiedene Leute auf einer Bühne geredet, von dem wir natürlich nichts verstanden haben.. Zwischendurch wurde immermal wieder eine Rakete abgeschossen.

Nach einer ganzen Weile kamen dann noch mehr Leute und die jüngeren sind auf die umliegenden Mauern geklettert, um einen besseren Blick auf die Statuen zu haben. Die wurden dann nämlich, nach einem großen Feuerwerk und einigen  Sprechgesängen angezündet. Sie haben ziemlich schnell lichterloh gebrannt und nach wenigen Sekunden waren die Dämonen nur noch verkohlte Drahtgestelle.

Damit wird symbolisch der Sieg der Guten über das Böse dargestellt.

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Fr

23

Sep

2011

Volunteer: Mädchenschule

 Angeblich sollten wir heute wieder in einen Slum zur Freiwilligenarbeit gehen, aber die Gegend wo wir dann waren, war nicht unbedingt das, was ich mir unter einem Slum vorstelle. Es waren Häuser mit Dächern, die sahen zwar nicht wirklich gut aus und es war eindeutig eine ärmere Gegend, aber unter einem Slum stelle ich mir allergrößte Armut vor und das war es nicht.

Das heißt natürlich nicht, dass die Leute deshalb keine Hilfe brauchen und die Freiwilligenarbeit hat diesmal auch ziemlich Spaß gemacht.

 

Als wir mit unserem Bus angekommen sind, wurden wir wie schon bei vorherigen Volunteer-Orten, von vielen neugierigen Kindern umringt, die uns allen die Hand schütteln wollten, die Hände vor der Brust zu Namaste-Gruß gefaltet haben oder nach unseren Namen gefragt haben.

Das waren aber nicht die Kinder, mit denen wir arbeiten sollten, wir mussten noch durch ein paar Straßen gehen und wurden dabei -wie immer- interessiert beobachtet und freundlich gegrüßt.

Unser Ziel war eine kleine Schule. Es war die größte , bei der wir bis jetzt waren, vom Raum her, aber es war trotzdem nur ein einzelner Raum, der kleiner war als normale Klassenräume in Deutschland. Im Gegensatz zu der Schule im „richtigen“ Slum waren hier auch weniger Schüler, nämlich nur etwa zehn Mädchen.

Die Schule ist für ältere Mädchen, so etwa 8-15 Jahre, die aus ärmeren Familien kommen und normalerweise nicht zur Schule geschickt werden, da ihre Eltern arbeiten und sie so sämtliche Verantwortung im Haushalt und für jüngere Geschwister haben. Zu dieser Schule können sie aber kommen ohne dafür zu bezahlen. Als Erstes haben wir uns alle vorgestellt. Dann haben wir unser Plakat zum Thema Health&Hygiene herausgeholt, auf dem Fotos und kurze Sätze abgebildet waren, z.B. über Zähne putzen oder Hände waschen. Zu dem Thema erzählen wir fast jedes Mal etwas, da es sehr wichtig ist, denn viele Eltern bringen das ihren Kindern nicht bei oder achten nicht richtig darauf.

Da die Mädchen nicht so viel Englisch konnten, haben wir es neben dem Foto auch noch mit Gesten dargestellt und eine Frau hat es dann zusätzlich auch noch mal auf Hindi übersetzt. Das ist für uns immer ein bisschen blöd, weil wir uns fragen, wieso wir das eigentlich machen, denn wenn die Kinder sowieso nichts verstehen, dann könnte es die Frau ja auch alleine machen.. Aber die Kinder freuen sich glaube ich ziemlich, wenn wir kommen und es ist auch sehr viel interessanter für sie als wenn es irgendeine indische Frau erzählt. Außerdem schienen diesmal zumindest ein paar von den älteren Mädchen etwas verstanden zu haben, wobei ihr Kopfwiegen schwer zu interpretieren war..

 

 

 

Danach haben wir ein Klatschspiel zum Lernen von den englischen Monatsnamen gespielt und zwei Mädchen haben etwas vorgetanzt und uns einige Tanzschritte gezeigt.

Das hat Spaß gemacht und deshalb war die Zeit mal wieder viel zu schnell vorbei..

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Di

20

Sep

2011

Schule

 

Das letzte Mal, dass ich etwas zur Schule geschrieben habe war ja der erste Schultag.. Das ist ja schon recht lange her und meine ersten Eindrücke waren teilweise anders, als es jetzt wirklich ist.

 

Zum Beispiel hatte ich das Gefühl, dass die Lehrer kommen und gehen wann und falls sie denn wollen. Das lag aber daran, dass an den ersten Tagen für die anderen Examen waren und deswegen die Lehrer eher wenig unterrichtet haben, weil erstens kaum Schüler da waren und zweitens die anderen ja nichts verpassen sollten. Meine Klasse besteht nämlich wirklich aus 40 Schülern. Die wenigen, die an den ersten Tagen da waren, waren Schüler, die auch neu an die Schule gekommen sind und die Examen deswegen noch nicht mitschreiben konnten. Als das erste mal dann plötzlich 40 statt 4 Schülern in der Klasse waren, war das schon ein ganz schöner Unterschied, aber dafür konnte ich auch mit viel mehr Leuten reden und die waren alle auch sehr nett.

 

Besonders in Mathe dachte ich ja am ersten Tag, es wäre viel leichter als bei uns, aber es wurde dann sehr schnell ziemlich viel schwieriger, sodass ich normalerweise nie was verstehe und immer nochmal im Buch die Beispiele durchgehen musste, um wenigstens halbwegs eine Ahnung von dem zu haben, was der Lehrer in Höchstgeschwindigkeit an die Tafel schreibt. Eigentlich ist es meistens gar nicht mal so schwer, aber da ich irgendwie immer die Einführungsstunden in ein neues Thema verpasse und der Lehrer alles ganz schön schnell durchnimmt, komme ich meistens nicht so ganz mit. Die indischen Schüler haben aber auch Probleme und fast alle haben Nachhilfe.

Der erste Test lief gut, war aber auch sehr einfach.. Heute habe ich die Mathearbeit geschrieben, die 80% in die Halbjahresnote eingeht, die war schon schwieriger, aber meine Klassenkameraden meinten, es wäre trotzdem immer noch etwa zehnmal leichter als das, was sie machen mussten.

 

In Englisch dagegen ist das Niveau ziemlich viel niedriger als bei uns, wir lesen zum Beispiel Gedichte und bekommen dann die Interpretation diktiert, anstatt das selber zu machen. Die Texte die wir lesen finde ich meistens ganz gut, aber was meine Englischlehrerin (die einzige Lehrerin die ich nicht mag) dann daraus macht nicht unbedingt, z.B. wenn sie stundenlang darüber redet, dass unsere Welt ja so materialistisch geworden ist und keiner sich mehr um Moral und so etwas kümmert.. Wenn sie nicht gerade die gesamte Stunde damit verbringt, Schüler aufstehen zu lassen, weil sie ihr Buch vergessen haben...

Aufstehen müssen wir übrigens ziemlich viel, für die Morning Prayers, wenn der Lehrer reinkommt oder die Direktorin hereinschaut, wenn wir drangenommen werden oder wenn auf dem Innenhof die Juniors die Nationalhymne singen. Ich musste im Unterricht aber erst einmal aufstehen, die Lehrer behandeln mich immer noch ganz anders als die indischen Schüler..

 

So ganz verstanden habe ich immer noch nicht, wann man einfach in die Klasse ruft und wann man darauf wartet, drangenommen zu werden. Und wann man dann aufsteht und wann nicht. Aber wenn man keine Ahnung hat und dann drankommt, muss man auf jeden Fall aufstehen;)

Der Unterricht besteht aber sowieso wenig aus Schülerbeteiligung (es gibt auch keine mündlichen Noten), sondern hauptsächlich aus aus-dem-Buch-lesen und dem Lehrer zuhören. Manchmal wird etwas an die Tafel geschrieben, aber abschreiben muss man das nie. Es wundern sich immer alle, wenn ich mein Heft rausholen will, weil ich gewohnt bin alles abzuschreiben...

 

Musik ist inzwischen mein Lieblingsfach, dass es mit kleinen Kindern zusammen ist stört mich nicht mehr, da ich manchmal im Prinzip Einzelunterricht habe und schon einige Hindi-Lieder, von aktuellen Bollywood-Lieder, über patriotische indische Freiheitslieder bis zu religiösen Liedern über Krishna, gelernt habe. Und außerdem noch Kinderlieder, mit denen ich ziemlich gut Hindi lernen kann. Außerdem bekomme ich manchmal gezeigt, wie man Tablas spielt, das sind die traditionellen indischen Trommeln. Aber irgendwie ist es sehr viel schwieriger, als ich dachte..

 

Eventuell bin ich übrigens bald die einzige Austauschschülerin auf der Schule, weil die anderen fünf Deutschen alle die Schule wechseln wollen, weil sie die Seedling so schlimm finden. Wenn ich sage, dass ich mich sehr wohl fühle, dann gucken sie mich komisch an.. Aber ich verstehe echt nicht, was sie so schlimm finden, denn ich mag meine Schule, abgesehen von der Unterrichtsart, an die ich mich aber auch gewöhnt habe, und der Englischlehrerin, wirklich ziemlich gerne. :)

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Di

06

Sep

2011

Eid-Fest

 

Am letzten Mittwoch hatten wir mal wieder keine Schule und zwar weil es Eid ul-fitr, kurz Eid (sprich Iihd) war, einer der wichtigsten Feiertage im Islam, nämlich der erste Tag nach Ramadan, an dem man wieder Essen darf. Zusammen mit drei anderen vom Student House haben wir ein muslimisches Mädchen von unserer Schule besucht, um dieses Fest mit ihrer Familie zu verbringen. Das Mädchen hatte ein hübsches indisches Kleid zu diesem besonderen Tag an, ein Kopftuch oder eine Burka trägt sie generell nicht.

Als erstes sind wir zu einer kleinen Moschee gefahren. Davor waren am Straßenrand lange Reihen von Bettlern, die wohl alle auf spendable Gläubige gehofft haben. So viele auf einmal hab ich hier noch nicht gesehen..

Die Moschee durften wir Mädchen nur von außen angucken, Frauen ist es nicht erlaubt, sie zu betreten. Wir konnten aber trotzdem die Gläubigen beten sehen. Die allermeisten hatten traditionelle weiße Gewänder an, die bis zu den Knien gehen und eine Kappe auf dem Kopf. Es war beeindruckend, wie alle sehr synchron auf die Knie gehen, den Kopf zum Boden neigen und dann wieder aufstehen. Danach haben die irgendwas aus dem Koran nachgesungen, das wurde irgendwann langweilig, deswegen sind wir dann wieder zu dem Mädchen nach Hause gefahren. Dort gab es dann etwas zu Essen, das war sehr lecker. Zwei Sachen waren typisch indische Gerichte, ein bisschen scharf, aber lecker und zwei Sachen waren süße, traditionelle Eid-Gerichte, die auch gut geschmeckt haben. Von allem haben wir auch gleich noch etwas zum mitnehemn abgepackt bekommen. Das Mädchen hat uns erzählt, dass ihre Freundinnen auch immer etwas abhaben wollen, was sie sehr schön findet, da sie mit denen Feste von beiden Religionen (also Islam und Hinduismus) zusammen feiern kann.Außerdem findet sie Jaipur eine gute Stadt zum Leben, weil es keine Diskrimierung gibt und man trotz unterschiedlichem Glauben befreundet sein kann.

 

Dann haben wir jeder noch ein Buch bekommen über den Islam und ein ältere Mann mit langen weißen Bart ist hereingekommen und hat uns alle einmal gesegnet, indem er seine Hand auf unseren Kopf gelegt hat. Danach hat er uns jedem 500 Rupien gegeben, denn es ist so üblich, dass an Eid „Eidi“ zu den Kindern zu geben.

 

Die Familie spricht übrigens Urdu, dass ist fast das selbe wie Hindi, nur dass einige Wörter aus dem Persischen stammen und es auch in arabischer Schrift geschrieben ist. Wir haben jeder noch einen Zettel mit unserem Namen in dieser Schrift bekommen und haben ein paar Urdu Sätze gelernt (z.B. sagt man statt Namaste assaalam-allaikum) und wurden dann wieder nach Hause gefahren, natürlich aber nicht, bevor wir noch jede Menge Einladungen bekommen haben. Uner anderem wurde ich eingeladen, mal ein Gastfamilienwochenende bei ihr zu verbringen, was ich bestimmt machen werde, weil das Mädchen sehr nett war und es außerdem sehr interessant ist, auch mal eine muslimische Familie kennenzulernen.

 

 

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Sa

06

Aug

2011

Briancas Familie

 

 

So, jetzt komm ich auch mal wieder zum Schreiben. :) Letztes Wochenende war ich wieder bei einer Gastfamilie, bei Brianca aus meiner Parallelklasse. Eigentlich wird sie anders geschrieben, aber die indische Schreibweise konnte ich mir nicht merken..

Die Familie war total lieb und nett, sie haben immer versucht alles so gut wie möglich für mich zu machen.

Außerdem hatten sie englische Fernsehsender, auf denen ein Blockbuster nach dem anderen läuft, ein ganz normales Klo (zwar auch kein Klopapier aber das war mir egal, Hauptsache kein Loch im Boden) und sogar eine Dusche!

 

Außerdem haben sie mich zu ganz vielen Orten gefahren, weshalb das Wochenende total schnell vorbeigegangen ist.

 

Als erstes (Samstagabend) waren wir in einem weißen Tempel, der war sehr schön. Vor dem Tempel mussten wir unsere Schuhe ausziehen, dann sind wir hineingegangen und meine Gastschwester haben kurz vor den Götterstatuen (eine davon war Vishnu, die andere weiß ich nicht) gebetet, dann haben sie mir die Bilder von Göttern an der Wand erklärt. Danach hat mein Gastvater jede Menge Fotos von mir gemacht. Das hat er überhaupt das ganze Wochenende gemacht, ständig sollte ich mich vor irgendetwas davor stellen.. Das war zwar ein bisschen nervig, aber jetzt habe ich zumindest jede Menge schöne Fotos:)

Dann waren wir noch bei einem zweiten Tempel von Ganesh, dem Elefantengott, der war aber nicht so schön wie der andere. Da sollte ich dem Priester eine Blumenkette und ein Teigbällchen geben. Der hat das dann einmal vor der Götterstatue hin- und hergeschwungen und mir dann zurückgegeben. Das soll dann ganz viel Glück bringen, wenn man es zu Hause im Hausaltar aufhängt.

Weiter ging es zu einem Platz, wo eine Art Fest war mit traditionellen Handwerkskünsten und Musikaufführungen. Es gab ganz viele Lichterketten und große Schaukeln und es sah alles total schön aus.

Um etwa halb elf sind wir dann zum Pizzaessen gegangen. Ich konnte mich nicht zwischen Pizza und Pasta entscheiden, deswegen hat mir meine Familie einfach beides gekauft. Ich hatte mich ziemlich auf das Essen gefreut, weil es endlich mal was nicht indisches war, aber die Nudeln waren so gar nicht das, was ich unter „Italian Pasta“ verstehen würde, es war viel zu scharf. Und die Pizza war halt normale Fast-food Pizza mit viel zu viel Käse (Bei Pizza Hut gibt es aber zum Glück auch richtig leckere Pizza).

Zurück im Haus saßen wir dann alle zusammen auf unserem großen Bett und haben uns noch bestimmt anderthalb Stunden unterhalten. Die Eltern konnten zwar nicht viel Englisch, aber gereicht hat es.:)

 

Am nächsten Tag gab es zum Frühstück Sandwich (also Toast aus dem Sandwich-Maker), mit Kartoffeln und scharfen, heißem Gemüse gefüllt. Ich war nach zwei Stück komplett satt, gerade weil es ja warm zum Frühstück war. Aber meine Familie meinte, ich hätte ja so wenig gegessen und hat deswegen im Supermarkt ganz viel Kuchen, Kekse und Chips für mich gekauft. :)

 

Wir waren in einem Museum, das war ganz interessant, das Gebäude war besonders schön. Dann waren wir im Zoo, da gab es Tiger, Löwen, Krokodile und so, aber wirklich schön war der Zoo nicht und durch die Gitterdrähte konnte man meistens auch nicht viel sehen von den Tieren.

 

Dann waren wir noch im „Big Bazar“, ein indisches Kaufhaus, wo es alles Mögliche gibt. Da hat die Familie mir eine Jeans und ein T-shirt gekauft. Ich wollte gar nicht, dass sie so teure Sachen für mich kaufen, aber sie haben drauf bestanden..

 

Für den nächsten Schultag habe ich dann einen extra Beutel mit lauter Tupperdosen mitbekommen, weil ich zum Frühstück nur eine Kiwi gegessen hatte.

 

Das Wochenende war zwar eigentlich zu schnell vorbei, aber trotzdem war es schön, nach zwei Nächten endlich wieder im Student House zu sein:)

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Fr

22

Jul

2011

Im Krankenhaus

Vorgestern ging es mir abends nicht gut und ich hatte 39° Fieber. Sangeeta hat mir sofort eine Tablette gegeben und meinte danach, ich sollte ins Krankenhaus gehen. Ich fand es etwas seltsam, weil die Regel sonst ist, dass man nach zwei Tagen krank sein erst zum Arzt muss. Aber ich sollte Medikamente kriegen, damit es in der Nacht nicht schlimmer wird.

Keerti, Sangeetas Assistentin, ist mit mir mitgekommen.

Das Krankenhaus war recht groß und es waren viele Leute da. Wir sind zur Notaufnahme gegegangen, warum auch immer, aber so hab ich zumindest gleich ein Bett gekriegt. Insgesamt sah alles nicht sonderlich viel anders aus als in einem deutschen Krankenhaus. Eine Krankenschwester hat mir Fieber gemessen, dann kam ein freundlicher Arzt und hat gefragt, was ich hätte. Nachdem ich es ihm erklärt hatte, musste ich erst mal wieder eine weile warten. Keerti ist bei mir geblieben und hat die ganze Zeit gesagt, ich solle mir keine Sorgen machen. Hab ich überhaupt nicht, war aber nett von ihr. :)

Dann habe ich zwei Spritzen bekommen, was ich doch recht übertrieben fand und außerdem hatte ich keine Ahnung, wofür sie überhaupt gut waren. Und auf die Einstichsstelle haben sie einen alkoholgetränkten Tupfer gelegt, das tat fast mehr weh als die Spritze, war aber okay. Nach nochmehr Warten wurde noch mein Blutdruck gemessen, dann konnte ich wieder warten. War aber nicht schlimm, weil ich ja die ganze Zeit im Bett lag.

Keerti hat mit meinem Geld die Rechnugn bezahlt, dann irgendwann konnte ich wieder aufstehen und wir haben meine Medikamete gekauft. Tabletten für drei Tage, eine vor dem Frühstück, zwei danach, eine nach dem Mittagessen, zwei nach dem Abendessen. Und das ist für indische Verhältnisse noch echt wenig.. Am nächsten Tag zuhause habe ich erst mal alle Tabletten gegoogelt. Das hat mich nicht gerade schlauer gemacht, ich hatte eher nochmehr das Gefühl, dass die meisten ziemlcih unnötig sind. Aber was solls..

 

Jetzt geht es mir jedenfalls wieder vollkommen gut, ich muss die Tabletten aber noch anderthalb Tage nehmen.

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Do

21

Jul

2011

Erste Gastfamilie

 

Letzten Samstag war ich das erste Mal in einer Gastfamilie, wir können nämlich jedes zweite Wochenendein die Familie von einer Schulkameradin gehen und da zweimal übernachten.

Wir haben uns übrigens alle sehr gefreut, dass wir an Gastfamilien-Samstagen doch nicht zur Schule gehen müssen, wie es erst hieß! Wir sind deshalb erst zum Schulende zur , gefahren worden und von dort dann mit kleinen, gelben Schulbussen mit unseren Gastgeschwistern zu ihnen nach Hause gefahren. Es war zwar recht eng dadrin, aber eigentlich ganz nett, weil mir alle Chips (India Magic Masala Chips sind echt lecker!) und Schokolade (Indische Schoko ist nicht so gut wie Deutsche..) angeboten haben.

Meine Gastschwester hieß Varsha (Wascha ausgesprochen), das wusste ich da aber noch nicht bzw. nicht mehr, weil ich mir indische Namen immer noch nicht wirklich merken kann..

Bei ihr zu Hause sollte ich mich dann erstmal hinsetzten und sie ist weggegangen. Dann kamen zwei Frauen mit Kindern herein. Sie haben mich angelächelt aber nicht gesagt, also hab ich mich auf Englisch vorgestellt. Ich glaube nicht, dass sie es verstanden haben.. Zum Glück kam Varsha dann wieder. Und danach kam die Frau von ihrem Bruder, die konnte halbwegs Englisch und war total nett.

Danach sollte ich mich erst mal hinlegen und ausruhen. Das habe ich den Rest des Wochenendes dann noch mehrmals gemacht, weil wir öfter nichts zu tun hatten und ich mich dann immer ausruhen sollte..

Naja, jedenfalls habe ich nach dem Ausruhen ein Video von der Hochzeit des Bruders (der übrigens erst 21 ist) gesehen und danach noch zwei riesige, gedruckte Fotoalben davon. Varshas Bruder sah aus wie ein Maharaja und seine Frau hatte einen sehr schönen Sari und viel Schmuck an. Sie sah aber trotzdem nicht sonderlich glücklich aus, was aber auch kein Wunder ist, weil es eine arrangierte Hochzeit war und sie ihre Familie verlassen muss um von nun an als Hausfrau in der Familie ihres neuen Mannes leben muss.

Ich habe Varsha gefragt, ob ihr Ehemann auch von ihren Eltern ausgesucht wird, und sie meinte ja. Keine Liebeshochzeit? Nein. Ob sie das gut fände? Ja, sehr, dann wäre sie sehr glücklich. Hmm, ich frag mich, ob das ehrlich war, aber sie klang eigentlich so.

Zum Essen gab es unter anderem Reis und ich habe mich schon gefragt, wie ich den jetzt nur mit der rechten Hand essen soll. Aber dann hat Varsha gesagt, sie benutzt auch den Löffel dafür und sonst benutzt sie auch die linke Hand. Interessant!

Nachmittags haben wir eine Nachbarin, die auch auf meine Schule geht, getroffen. Mit Varsha war es die ganze Zeit ziemlich schwierig ein halbwegs anständiges Gespräch zu führen, aber Kanika (so hieß das Mädchen) hat sehr viel mehr geredet, was ich sehr gut fand, weil ich so endlich ein paar Fragen stellen konnte und auch eine ausführliche Antwort bekommen habe und außerdem auch selber mehr reden konnte, weil Varsha das auch nie so wirklich verstanden hatte. Es ist wirklich immer wieder erstaunlich, wie schlecht viele Englisch können, obwohl seit der Grundschule ausschließlich in Englisch unterrichtet werden..



Abends haben wir Fernsehen geguckt, die indische Version von Just Dance und X-Faktor, das war sehr interessant und zum Glück auf Englisch, naja zumindest teilweise.
Irgendwann meinte Varsha dann, das wir jetzt schlafen gehen. Ich bin aufgestanden, weil ich mir halt die Zähne putzen wollte und einen Schlafanzug anziehen. Da hat sie mich sehr erstaunt angeguckt. Sie hat in ihren normalen Klamotten geschlafen und sich anscheinend auch nicht die Zähne geputzt..



Am nächsten Tag haben wir Kanika zu Hause besucht und das war wirklich sehr schön. Es kam noch ein zweites Mädchen zu Besuch, die auch ganz gut Englisch konnte und ich habe mich das erste Mal seit ich hier bin für längere Zeit mit mehren auf einmal unterhalten, ohne dass alle nach drei Sätzen nur noch Hindi reden. Die Familie war auch super nett. Sie konnten zwar auch kaum Englisch, aber Varsha hat alles für mich übersetzt. Ich würde echt gerne das nächste Wochenende zu Kanika gehen, aber sie geht in die zwölfte Klasse und deswegen geht das wahrscheinlich nicht.



Am Montag sind wir dann, nachdem Varsha erstmal im Tempel war, wieder mit dem Schulbus in die Schule gefahren.

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Fr

15

Jul

2011

Im Waisenhaus

 

Heute hatten wir das erste Mal Freiwilligenarbeit. Mit Stiften und Papier ausgerüstet sind wir zu einem Waisenhaus in Jaipur gefahren. Wir sind in einen größeren Raum gegangen und der Heimleiter hat ganz viele Kinder hergeschickt. Die waren so zwischen 1 und 13 Jahren alt und total süß, besonders die ganz kleinen. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt und haben uns alle auf den Boden gesetzt, um mit den Kindern zu malen. Die kleinen Kinder haben wild herumgekritzelt, die etwas älteren haben Gebäude, Prinzessinnen, Sonnen und Schulen gemalt und uns die Bilder dann geschenkt.

Eins von den kleinen Kinder war besonders süß, weil es immer herumgelaufen ist und sich dann ganz ohne Vorwarnung auf meinen Schoß fallen gelassen hat. Dann hat es kurz was gemalt, ist wieder aufgestanden und hat sich auf einen anderen Schoß fallen lassen.

Bei den Kindern konnten wir auch gut unsere ersten Hindi-Sätze austesten, wir haben sie alle gefragt, wie sie heißen und wie alt sie sind.

Einem Kind habe ich dann ein Papierschiffchen gefaltet, was es total interessant fand und es gleich wieder aufgefaltet hat, um es selber noch einmal zu versuchen. Die anderen Kinder haben das dann auch gesehen und haben mir alle ein Blatt unter die Nase gehalten und „Nau, Nau!“ (Schiff) gesagt. Ich hab dann glaube ich bestimmt zehn Schiffchen und Papierflieger gefaltet.

Ein Mädchen von uns hatte ihre Kamera mit, das fanden die Kinder auch wahnsinnig interessant und wollten alle auch ein Foto machen und sich dann selbst angucken.

Das ganze war eigentlich viel zu schnell vorbei und hat ziemlich Spaß gemacht! Und es war jetzt auch nicht irgendwie schockierend oder so. Ich würde zwar nicht gerne in so einem Haus wohnen und die Kinder hatten auch eher ärmliche Kleidung an, aber insgesamt schien es denen eigentlich ganz gut zu gehen und die Betreuer da kümmern sich glaube ich sehr gut um sie, genauso wie die Kinder untereinander.

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Mo

11

Jul

2011

Monsun :D

Als ich mit einigen anderen am Sonntag vom Einkaufscenter zurückgekommen bin, hatte es nur ein bisschen genieselt. Aber sobald wir drinnen waren, hat es richtig angefangen zu regnen. Der erste heftige Monsunregen, seit ich hier bin!

 

Zuerst standen wir nur auf dem Dach, wo es noch überdacht war und haben versucht, den Regen zu fotografieren (was nicht unbedingt so super funktioniert..). Aber dann sind wir raus auf die Dachterasse gegangen und waren sofort klitschnass. Dann haben wir angefangen, Fußball zu spielen, was im strömendem Regen und überschwemmten Boden sehr lustig war. :D

 

Es war dann aber auch schon relativ schnell wieder vorbei, in Jaipur ist der Monsun immer recht wenig.

Nachdem ich mir was trockenes angezogen hatte gab es heißen Chai, der dann gleich doppelt so gut geschmeckt hat. :)

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Sa

09

Jul

2011

Sightseeing in Jaipur

Am Samstag hatten wir einen langen und anstrengender, aber tollen Sightseeing-Tag in Jaipur.

Als erstes sind wir zum Amber Fort gefahren, das war früher mal der Palast des Königs und dort ist auch die drittlängste Mauer der Welt. Das Fort war wirklich sehr schön und während wir da waren war es zum Glück auch noch nicht so heiß. Als wir dann aber damit fertig waren wären wir am liebsten alle nach Hause gefahren, es standen aber noch ein paar mehr Sehenswürdigkeiten auf dem Plan: Der City Palace, wo der Maharaja von Jaipur wohnt und Jantar Mantar, ein großes, altes Observatorium. Eigentlich wollten wir noch den Palast der Winde und einen berühmten Tempel besichtigen, aber da sind wir zum Glück dann nur dran vorbei gefahren, es war bis dahin schon ziemlich anstrengend, weil es ganz schön heiß geworden war.

 

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Mi

06

Jul

2011

Erster Schultag

Gestern hatten wir ja schon ein bisschen die Schule angeguckt, aber heute war unser erster richtiger Schultag. Unser Bus kam natürlich nicht um 20 nach sieben sondern erst um viertel vor acht. War aber kein Problem, der Unterricht hatte trotzdem noch nicht angefangen. In unserem Klassenraum waren ein paar Jungs aus unserer neuen Klasse, sonst noch niemand. Wir haben uns denen vorgestellt, wobei wir ein bisschen unsicher waren, ob wir ihnen jetzt die Hand geben sollten oder nicht. Haben wir einfach gemacht, fanden sie glaube ich ungewohnt aber okay. Ihre Namen habe ich mir nicht gemerkt, die klingen alle so gleich. Dann  irgendwann mal kam der Lehrer, den den wir gestern schon in Chemie hatten. Bevor der Unterricht richtig angefangen hat, gab es erstmal eine Lautsprecherdurchsage, Morningg Prayers. Wir mussten aufstehen (das müssen wir übrigens immer wenn der Lehrer reinkommt), die Hände vor der Brust zusammenmlegen und eine Frauenstimme hat irgendwas indisches gesungen, bei dem die Schüler alle mitgesungen haben. Zu meiner Überraschung kam dann das Vaterunser (etwas gekürzt), was unser Schulgebet ist. Dann konnten wir uns setzten und der Unterricht hat angefangen. Aber eigentlich hab ich ja kein Chemie gewählt und es kam dann auch eine Lehrerin und hat uns zum Matheunterricht geführt. Dort waren noch genau zwei andere Schüler, wir hatten also zu viert Unterricht. Wo die anderen 40 waren, die angeblich auch noch in unserer Klasse sein sollen, weiß ich nicht. Vielleicht heißt Klasse bei denen ja mehr sowas wie Jahrgang. Der Mathelehrer hatte jedenfalls einen sehr viel besser zu verstehenden Akzent und war total nett. Wir haben Zahlensysteme (was  natürlich und rationale Zahlen usw. sind) gemacht und gelernt, was "Sets" sind. In unserem Buch haben wir gesehen, das es viel schwieriger auch nicht mehr wird. Ich glaube ich hatte so gut wie alles in den letzten zwei Jahren. Soviel zum Thema, der Matheunterricht wäre auf so hohem Niveau... Ich bin sehr froh, dass ich nicht mehr in der Neunten bin, wie ich es erst sein sollte!

Nach gefühlten fünfzehn Minuten Matheunterricht haben wir den Rest der Doppelstunde 80 min) nichts mehr gemacht.. Danach hatten wir Bücherei-Stunde, das ist mal ein gutes Schulfach :D Die Jungs vom vormittag habem mir und dem anderen deutschen Mädchen die Bücherei gezeigt und da haben wir dann auch mit denen zusammengesessen. Es gab dort hauptsächlich Bücher zu den Fächern, die gelehrt werden, aber auch viele Romane. Danach hatten wir Englisch, wo wir zehn Stichpunkte  (mit schon etwa 40 Wörtern)  über das Leben von Mahatma Gandhi in einen zusammenhängenden Text umschreiben sollten. Diese wahnsinnig anspruchsvolle Aufgabe hat die ganze Stunde ausgemacht. Die Stunden kommen mir sowieso voll kurz vor..

In der Lunch-Pause habe ich mein Brot gegessen, was wir mitbekommen haben, allerdings ist frittiertes und scharf gewürztes Toastbrot wohl kaum eins meiner Lieblingsessen.

Danach hatte ich Economics. Wir haben über die Definitionen von Konsum und Produktion geredet. Auch nicht gerade das komplexeste Thema.

In Business Studies danach war ich die einzige Austauschschülerin und ich hatte das Gefühl, dass der Lehrer nur für mich unterrichtet. Er hat ständig gefragt, ob ich das denn jetzt auch verstanden hätte und hat auf mein Buch gezeigt, wo wir gerade lesen (das hab ich zwar auch so gewusst aber trotzdem nett). Sonderlich weit waren die mit dem Stoff auch nicht. Als ich ihm sagen konnte, was erste, zweite und dritte Industriesektoren sind, war er sehr erstaunt... Aber was ich in meinem Buch so gelesen haben machen wir später noch ein paar interessantere Sachen.

Obwohl wir eine Doppelstunde hatten, haben wir nach den ersten 40 Minuten keinen Unterricht mehr gemacht. Als ich den Jungen neben mir gefragt hab, ob wir jetzt gerade Pause hätten oder auf was wir sonst warten würden, fand er die Frage glaube ich ein bisschen komisch und meinte, ich könnte ja im Buch lesen, wenn ich noch mehr wissen will. Hmmm..

Als letztes hatte ich Musik/Tanz. Das war dann doch sehr anders als ich es mir vorgestellt hatte. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, jedenfalls nicht, dass unser Musikunterricht (den wir vier oder fünf Mal pro Woche haben) mit einem Haufen Erstklässlern zusammmen ist... Ich denke mal, dass ich da doch nochmal etwas anderes nehme, falls das noch geht. Aber für das eine Mal war das trotzdem gut, die Kleinen waren total süß. Als erstes haben wir den Seedling-Schulsong gesungen. Das war das einzige in der ganzen Stunde, was ich mitsingen konnte. Danach kamen nur noch Kinderlieder auf Hindi. Als die Stunde zu Ende war, sind die Kinder alle auf mich und das andere Mädchen zugestürmt und wollten uns allen die Hand schütteln. Fand ich interessant, dass die schon wissen, dass das bei uns so üblich ist. Und dann wollten sie alle, dass ich in ihren Heften unterschreibe. Ich wollte erst nicht, weil ich wenig Lust hatte, 30 Mal meinen Namen zu schreiben, aber die haben immer wieder "Please, please sign" gesagt,dann habe ich das doch gemacht und die haben sich alle total gefreut. :)

 

So alles in allem war der erste Schultag ganz okay, aber ich hoffe sehr, dass bald mal auch ein paar mehr neue Sachen in den Fächern kommen.. Aber die Schüler und Lehrer sind wirklich nett. So streng und so, wie ich gedacht habe, sind die Lehrer gar nicht gewesen. Aber wahrscheinlich sind sie zu Austauschschülern immer erstmal etwas netter, da muss ich dann halt mal gucken, wie das in ein paar Wochen so ist.

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Di

05

Jul

2011

Erste Schulbesichtigung

Heute mussten wir um halb sieben aufstehen, weil wir zum ersten Mal unsere Schule angucken konnten. Eigentlich wollten wir um viertel vor sieben los, es wurde dann aber halb acht oder so..

 

In der Schule wurden wir wieder mit einem roten Punkt auf der Stirn begrüßt, dann wurden wir durch ein paar Räume in der Schule geführt. Der Computerraum war recht modern mit vielen PCs, der Rest sah eher älter aus. In den Klassenzimmern sind immer Einzeltische, die wackeln meistens auch ein bisschen.

Die Grundschüler hatten gerade Morning Prayers, die sahen total süß aus in den Schuluniformen und in Reihen aufgestellt. Ein paar Kinder haben irgendwas aufgeführt, ein Theaterstück oder so. Lange konnten wir da aber nicht zugucken, weil wir unseren ersten Unterricht hatten, Chemie. Da waren zwar noch ein paar indische Schüler, aber eigentlich war er nur für uns, der Lehrer wollte gucken, wo wir so stehen und hat einfache Sachen gemacht, hauptsächlich Aggregatzustände. Weil wir ihn aber mit seinem indischen Akzent und den englischen Fachwörtern nicht so wirklich gut verstanden, war es nicht ganz so einfach. Für ihn war unser Akzent aber glaube ich auch nicht so einfach. Vinita meinte, es braucht noch etwa 20 Tage, bis wir uns an den Akzent gewöhnt haben.

 

Zurück im Student House konnten wir unsere Fächer wählen. Ich habe jetzt Englisch, Mathe, Wirtschaft, Business Studies, Musik, Tanz und Fine Arts. Ich hätte auch noch statt einem der Fächer (außer Englisch) Buchhaltung wählen können, aber das klingt schon so langweilig, auch wenn es sicher ganz nützlich wäre. Aber die restlichen Fächer fand ich alle besser. Ich bin mal gespannt, was genau wir in Business Studies machen, ich weiß nur, dass es irgendwie um Unternehmen und so geht..

 

Dann haben wir noch unsere Sim-Karte für unser Handy bekommen. Ich kann mein Handy im Moment nicht aufladen, weil in unserem Zimmer der Strom grad nicht geht, aber dann kann ich es mal ausprobieren. Gepasst hat es auf jeden Fall schon mal :)

 

Am Nachmittag hatten wir dann noch Hindi Unterricht und haben uns das Fitnesscenter in der Nähe angeschaut. Eigentlich sollten wir auch zum ersten Mal Yoga haben, aber ist ausgefallen. 

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So

03

Jul

2011

Wäsche waschen

 

Heute hab ich zum ersten Mal meine Wäsche selbst per Hand gewaschen. Sangita hat mir und drei anderen gezeigt, wie es geht. Wir sind dazu aufs Dach gegangen. Zuerst muss man Wasser in den ersten Bottich füllen und ein bisschen Waschpulver dazu. Darein kommen dann die Kleidungsstücke und müssen für ein paar Minuten einweichen. Dann muss man sie ein bisschen rubbeln und in den nächsten Bottich oder Eimer tun, um es ein paar Mal mit Wasser auszuspülen. Wenn es sehr dreckig ist, kann man es auch noch mal ausbürsten. Dann kann es aufgehängt werden.

Das ganze braucht ganz schön viel Wasser, ich glaube viel sparsamer als eine Waschmaschine ist es auch nicht.

Es waren jedenfalls sehr lustig, wir haben viel gelacht:D

Wenn wir mal keine Lust haben, mit der Hand zu waschen, können wir die Wäsche auch für ein paar Rupien an einen Wäscher abgeben.

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So

03

Jul

2011

Straße und Verkehr

Um das Student House herum fahren nicht sonderlich viele Autos, abher wenn man um ein paar Ecken geht und auf die größere Straße kommt, geht das Chaos los :D

Es gibt nicht nur Autos, sondern auch Fahrräder (teilweise mit ganz schön großen Anhängern), Fahrrad- und Autorikschas (Tuk-Tuks), Busse, Leute, die große Karren schieben, jede Menge Motoräder und hin und wieder auch ein Pferdekarren oder ein Kamel. Und Kühe. Und von dem allen ziemlich viel und ziemlich durcheinander. Die Fahrstreifen hält eigentlich keiner einer und die Spuren werden ständig gewechselt. Außerdem scheint es von allen das allergrößte Hobbie zu sein, zu hupen. Egal ob wirklich jemand im Weg ist oder nicht, ständig wird auf die Hupe gedrückt. Auf manchen Autos steht hinten sogar "Please horn" drauf. Die klingen auch alle irgendwie anders, wodurch ein ganz schönes Hupkonzert ensteht..

Wenn wir mit dem Bus durch die Stadt fahren, sehen uns alle immer schon von weitem und durch die Scheiben hindurch und starren uns dann an. Wenn wir das merken stört die das überhaupt nicht, sie starren einfach weiter und drehen meistens noch den Kopf nach uns bis sie vorbeigefahren sind. Obwohl Jaipur eine Touristenstadt ist, sind Weiße ziemlich exotisch und spannend. Das ist zwar am Anfang irgendwie lustig, aber auf Dauer nervt es auch.. Aber vielleicht wird es mit indischer Kleidung besser..

 

Wenn das Auto mal an einer Ampel hält, kommen meistens Bettler an die Fensterscheiben. und wir irgendwo rumgestanden haben sind auch schon manchmal Kinder gekommen, um zu betteln.  Sie tippen mit ihren Händen dann immer abwechselnd auf ihren Bauch und ihren Mund.. Einmal haben sich auch drei Kinder an unsere Beine geklammert, aber sie wirkten eher so, als wenn sie nur spielen wollten, auch wenn sie natürlich auch nur Geld wollten. Den Kindern gebe ich aber nichts, das hilft ihnen nichts und sie sollten Betteln nicht als bessere Alternative zur Schule haben..

 

Was lustig ist, wenn man durch die Straßen geht ist, dass viele Männer Hand in Hand oder Arm in Arm laufen. Und zwar sehr viel mehr als Frauen und Männer zusammen, das hab ich nur selten gesehn. Die Männer sind aber nicht alle schwul, das ist einfach nur ein Zeichen von Frerundschaft, so wie bei uns Mädchen manchmal mit ineinandergehakten Armen gehen oder so. Händchenhalten für Liebespaare ist dagegen für die meisten tabu, weil man sowas nicht in der Öffentlichkeit zeigt. Aber halt auch nicht alle.

 

Was mich immer wieder verwirrt ist der Linksverkehr. Wir denken immer, ach wie schön, die Frau fährt, bis uns wieder einfällt, dass das nur der Beifahrersitz ist. Und beim Rückspiegel erwarte ich auch immer, die Person auf der linken Seite zu sehen...

 

So, was könnte man noch sagen zu den Straßen.. Es schlafen halt viele auch mal auf dem Boden, Bürgersteige brechen an manchen Stellen gerne mal ein, es gibt viele Straßenstände mit Früchten oder Süßigkeiten oder so.. Und die Straße zu Fuß zu überqueren ging mit unseren Betreuern eigentlich ganz gut, ich weiß aber nicht, ob ich mir das alleine auch zutrauen würde..

 

 

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Sa

02

Jul

2011

Endlich in Indien!

So, jetzt komm ich endlich mal zu meinem ersten Eintrag hier, das Internet funktioniert auf den Laptops leider nicht immer und immer wenn ich angefangen hatte, etwas zu schreiben, war es grade weg... Also dann jetzt mal in kurz(oblwohl, ich glaub es wird länger..), was die letzten Tage so passiert ist:

Nachdem ich mich von meiner Familie und meinen Freunden verabschiedet hatte (und ganz tolle, liebe Geschenke und Briefe bekommen hatte, nochmal Danke dafür!!), bin ich durch die Gepäckkontrolle gegangen und hab das andere Mädchen, mit dem ich zusammen geflogen bin, getroffen. Wegen dem schlechten Wetter hatte das Fklugzeug ganz schön Verpätung, etwa eine Stunde. Aber als es dann losging, war der Flug eigentlich recht schnell vorbei. In München sind wir in den nächsten Flieger umgestiegen und haben da die anderen von xplore und auch noch Deutsche von travelworks getroffen. Der Flug nach Delhi war echt cool, in so einem großen Flugzeug bin ich vorher noch nicht geflogen. In jedem Sitz war ein touch-Bildschirm auf dem man Filme angucken und Musik hören konnte, das Essen war ganz lecker und der Blick aus dem Fenster war (wenn man was sehen konnte) meistens auch seh schön. Schlafen ging nicht ganz so gut, aber weil mir die sieben Stunden Flug ziemlich kurz vorkamen muss ich wohl eigentlich doch recht lange geschlafen haben. Als wir in Delhi angekommen sind, um etwa sieben Uhr Ortszeit, wirkte das erstmal so gar nicht wie Indien, alles war ziemlich modern. Sobald wir aus dem Flughafen raus sind hat sich das aber ziemlich geändert. Es war auf einen Schlag heiß und schwül, zwei Kinder schliefen auf der Straße und vieles drumrum sah aus wie eine große Baustelle. Und es hat geregnet, "the monsoon is coming" erklärt uns unsere zukünftige Hausmutter Shangita aus dem Idex Team, die uns vom Flughafen abholt.

In dem Haus in Delhi sind wir nur zum Frühstücken geblieben, dann ging es mit einem kleinen , alten Bus nach Jaipur. Man hat zwar jeden Huckel in der Straße gespürt, aber dafür war er klimatisiert, was ziemlich angenehm war. Der Blick aus dem Fenster war auch interessant: Frauen in bunten Saris, Kühe und Kamele, rostige Auotos mit aufgemalten Hindi-Zeichen, Menschen, die sich durch die überschwempten Straßen geköämpft haben und so...

Dann irgendwann waren wir in Jaipur. Im Idex Büro wurden wir erstmal begrüßt, jeder hat einen roten Punkt (und Reiskörner) auf die Stirn und ein orangene Blumenkette um den Hals bekommen und es gab Chai (indischer Tee mit Gewürzen und Milch). Danach ging es endlich ins Student House. Das ist echt total schön, ich lad irgendwann mal ein paar Fotos hoch. 

Am nächsten Tag war unser Orientierungsseminar, da war aber nicht viel Neues, es ginbg um Regeln, Kultur und Gesundheit und wir hatten unseren ersten Hindi Unterricht.

Danach haben wir unsere Schuluniformen bekommen, an meiner Schule gibt es karrierte Röcke mit weißen T-schirt und kleiner Krawatte, Foto kommt noch.

Heute waren wir im Bazar, was allerding kein orientalischer Markt sodern eine moderne Shopping Mall war. Ich hab mir eine Kurta und zwei lockere Hosen gekauft, jedes Teil für umgerechnet ca. 3-4 Euro - Das ist echt super:D Wobei die Preise wahrscheinlich sogar noch teurer waren.

So, das wars erst mal für heute, mal sehen, ob das Internet noch reicht, um Fotos hochzuladen...

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Di

28

Jun

2011

Koffer gepackt:)

So, jetzt geht der Koffer endlich zu:D

Und er wiegt auch nur 18 Kilogramm, 20 dürfte ich. Das Handgepäck ist auch noch unter dem Gewicht. Ich hoffe mal, dass meine Geige das aushält, die liegt jetzt nämlich einfach nur da drin, nur mit ein bisschen Verpackung drumherum, aber ohne Geigenkoffer, der war einfach zu groß..

Das wars auch für heute, jetzt sollte ich wohl lieber schlafen gehen, damit ich morgen ausgeschlafen bin und weil ich morgen Nacht im Flugzeug wahrscheinlich kaum schlafen kann...

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